Nach der Auftaktveranstaltung im Februar diesen Jahres fanden sich, auf Einladung der Bürger-Energie-Genossenschaft und dem 3. Bürgermeister Werner Schmelz, die Teilnehmer des zukünftigen Nahwärmenetzes und weitere zahlreiche Interessenten im Gasthof Meyer in Möckenlohe ein...

...um sich die konkreten Zahlen und Berechnungen von den Referenten vorstellen zu lassen. In seinen einleitenden Worten zur Veranstaltung begrüßte Werner Schmelz die Vertreter der Gemeinde und der Kirche – unter ihnen Pfarrer Bernhard Kroll und Bürgermeister Andreas Birzer. Außerdem hob er die gute Zusammenarbeit mit der Genossenschaft und allen Beteiligten hervor und freute sich über das sehr große Interesse der Anlieger und Teilnehmer. Im Anschluss an die Begrüßung stellte Lothar Behringer von den Stadtwerken Neuburg/Donau die konkreten Zahlen und Berechnungen, welche auf Grundlage der Datenerhebung der letzten Wochen erstellt wurden vor. Bisher hätten sich 38 Teilnehmer für das Wärmenetz gefunden. Zusammen würde dies einer Gesamtwärmemenge von 1,2 MW (entspricht ca. 150.000l Heizöl pro Jahr) und einer Anschlussleistung von 779 kW entsprechen. Außerdem wurde hervorgehoben, dass im gesamten Verlauf des Projekts sehr großer Wert auf Transparenz gelegt wird. Zu den aktuellen Bruttopreisen ergänzte Lothar Behringer, dass man hier von dem Worst-Case ausgegangen sei und sehr konservative Berechnungen angestellt habe. Im besten Fall könne man so eine Ersparnis von ca. 15% erzielen, schlechter werden die Zahlen hingegen auf keinen Fall. Für den Einzelnen bedeutet das einen monatlichen Wärmebereitstellungspreis von 119 € (brutto), sowie einen Arbeitspreis für die Wärme von 7,14 ct/kWh (brutto). Um eine möglichst gerechte Verteilung zu erreichen, müssen Großabnehmer ab einer Leistung von 15 kW für jedes weitere kW 3,48 € pro Monat bezahlen. Die detaillierten Zahlenbeispiele können der Präsentation entnommen werden. Neben der Preisstabilität würden mit der Umstellung auf ein Nahwärmenetz auch ein erheblicher Komfort und Zukunftssicherheit einhergehen. Außerdem bleibt die Wertschöpfung durch die Genossenschaft in der Region.

Nach der fundierten Vorstellung der Berechnungsgrundlagen, erläuterten Manfred Rößle und Dr. Bernd Weber von der Genossenschaft noch die weiteren anstehenden Schritte. Im nächsten Planungsabschnitt bis September werden die Teilnahmeerklärungen der Anschlussnehmer eingesammelt. Bei der Teilnahmeerklärung handelt es sich um eine verbindliche Zusage zur Teilnahme am Nahwärmenetz. Damit verbunden ist eine Zahlung in Höhe von 900 €. Dieser Betrag setzt sich zusammen aus vier Anteilen an der Genossenschaft in Höhe von jeweils 100 €, sowie 500 € Anzahlung auf den Herstellungspreis, welcher wiederum bei Anschluss mit der ersten Rate verrechnet wird. Sollte das Nahwärmenetz gegen alle Prognosen nicht realisiert werden können, so wird das Geld zurückerstattet. Entscheidet sich jedoch ein Anschlussnehmer nachträglich gegen das Nahwärmenetz gibt es keine Erstattung. Neben der Teilnahmeerklärung bietet die Genossenschaft in nächster Zeit auch Energieberatungen von unabhängigen Energieberatern an. Dies ist vor allem wichtig für mögliche Förderungen und Zuschüsse im Zuge der Umstellung der Wärmeversorgung. Termine für die Energieberatungen sollen bitte über Werner Schmelz vereinbart werden.

Am Ende der Veranstaltung gingen die Referenten noch auf die Fragen und Anregungen der Anwesenden ein und Xaver Brickl – Mitglied des Arbeitskreises und Lenkungsausschusses – schilderte noch seine sehr positiven Eindrücke von der Besichtigung anderer Nahwärmenetze. Zudem appellierte er an alle Anwesenden sich für den Anschluss an das Nahwärmenetz zu begeistern und die einmalige Chance, zusammen mit der Genossenschaft, zu nutzen. Werner Schmelz organisiert außerdem eine Besichtigung des Nahwärmenetzes in Mörnsheim für den 19. Juli 2017. Weitere Informationen hierzu werden noch folgen.